Inhalt

1. Der Sheltie

2. Farbtypen des Shelties

1. Sheltie

Die Shetlandinseln sind eine zu Schottland gehörende Inselgruppe im Nordatlantik, zwischen Norwegen, Schottland/Orkney und den Färöern. Eine große, spärlich besiedelte Inselgruppe mit einer kargen felsigen Landschaft und rauem Klima. Berühmt sind die Shetlandinseln vor allem wegen ihrer Shetlandponys. Nicht ganz so bekannt ist eine kleine liebenswerte Hunderasse, deren Geschichte ebenfalls auf den Shetlandinseln ihren Anfang nahm - der Sheltie (Shetland Sheepdog).

Laut verschiedener Quellen und Überlieferungen lebten die Vorfahren der Shelties (kleine flinke und wachsame Arbeitshunde) jahrhundertelang auf den Bauernhöfen der Inselbewohner. Es waren arme Bauern, die in erster Linie Schafzucht betrieben. Die Hunde mussten vermutlich verschiedene Aufgaben erledigen. So halfen sie nicht nur beim Hüten der Schafe, sondern mussten auch Haus und Hof bewachen. Schnell und flink mussten diese Hunde sein, um das Hüten der Schafe, auf zerklüftetem Gelände, zu bewerkstelligen. Von Vorteil waren die geringe Körpergröße, dichtes, wasserabweisendes Fell, das sie vor der rauen Witterung, reichlich Regen und heftige Stürme, schützte.

Wann und wie genau sich diese Hunde zum heutigen Sheltie entwickelten lässt sich schwer sagen. Bei der Entstehung seiner Rasse sollen Working Collies (Vorfahren der  Border Collies) ebenso wie auch der Cavalier King Charles Spaniel und Collies beteiligt gewesen sein.

Um die Jahrhundertwende besuchten britische Seefahrer die Shetlandinseln. Sie nahmen als Souvenir Welpen mit nach England. Nach dem ersten Weltkrieg war die Rasse fast ausgestorben und es wurden vermehrt kleine Collie Hündinnen eingekreuzt und 1948 wurde der erste allgemein anerkannte Standard geschaffen.

Heutzutage werden Langhaarcollies nicht mehr eingekreuzt. Es lässt sich aber nicht verleugnen und zeigt sich manchmal besonderns deutlich indem immer wieder Welpen geboren werden, die weit größer werden als ein "normaler Sheltie".

Den Hüteinstinkt hat der Sheltie mit dem Collie gemein, trotzdem ist er eine eigene Persönlichkeit. Ein fröhlicher, intelligenter, wachsamer, kleiner flinker Hund, der sehr schnell lernt und beschäftigt werden will. Viele sind geneigt, in einem Sheltie einen Schoßhund zu sehen, was er keinesfalls ist. Shelties sind geeignete Sportkameraden. Sie lieben Agility genauso wie ausgedehnte Wanderungen.

Ein Sheltie ist ungeheuer wachsam, das bedeutet auch, dass er gerne bellt. Dies kann man aber mit einiger Konsequenz im Jugendalter leicht abgewöhnen.

Kleiner Hund mit großer Seele. Das ist der Sheltie. Er liebt es inmitten seiner Familie zu leben und ist nicht gern getrennt von ihr. Aufgrund seiner Körpergröße (Hündinnen 35,5 Zentimeter und Rüden 37 Zentimeter, Abweichungen von 2,5 Zentimeter nach oben und unten sind erlaubt) ist es ein Leichtes, ihn überall mitzunehmen.

Trotz seines üppigen Fells, ist es leicht einen Sheltie zu pflegen. Es reicht aus, das Fell wöchentlich zu bürsten. Nur zur  Zeit des Fellwechsels (zweimal im Jahr) sollte man ihn drei mal die Woche bürsten, um die abgestorbenen Haare zu entfernen. Dies beugt nicht nur Juckreiz vor, sondern durchblutet zusätzlich die Haut. Baden sollte man einen Sheltie nur, wenn es unbedingt notwendig ist, wenn er sich beispielsweise ausgiebig im Schlamm gewälzt hat. Verwenden sollte man ebenfalls spezielles Hundeshampoo, das die Haut und Haare schützende Fettschicht nicht zerstört. Ebenfalls sollte man darauf achten, dass der Hund kein Shampoo in Augen und Ohren bekommt. Wenn es draußen kalt ist, sollte der Sheltie so lange nicht ins Freie, bis er trocken ist. Ein Sheltie kann bei artgerechter Haltung bis zu 16 Jahre alt werden. 

2. Farbtypen des Shelties

Es gibt insgesamt 6 gängige Farben:

Zobel-Weiss (sable), Zobel-dunkel (dark-sable)

Reinfarben oder in Schattierung von hellem Gold bis zum satten Mahagoni, wobei die Schattierung kräftig getönt sein soll. Wolfsfarbe und grau sind unerwünscht.

Tricolour

Tiefschwarz am Körper, vorzugsweise mit satten lohfarbenen Abzeichen.

Schwarz-weiß

Weiße Abzeichen dürfen (ausser bei schwarz mit loh) als Blesse, am Halskragen, an der Brust, an der Halskrause, an den Läufen und an der Rutenspitze vorhanden sein. Das Vorhandensein all dieser oder einiger dieser weißer Abzeichen soll bevorzugt werden. Das Fehlen dieser Abzeichen soll nicht bestraft werden. Weiße Flecken am Körper sind höchst unerwünscht.

Blue-Merle

Klares, silbriges Blau, mit schwarzer Sprenkelung und Marmorierung. Satte lohfarbene Abzeichen werden bevorzugt. Ihr Fehlen wird nicht bestraft. Große schwarze Flächen schiefergrauer oder rostfarbener Anflug, sowohl im Deckhaar, wie auch in der Unterwolle sind höchst unerwünscht. Der Gesamteindruck muss von Blau geprägt sein.

Bi-Blue

Die aufgehellte Variante von Schwarz-weiß, bzw. ein Blue-Merle ohne lohfarbene Abzeichen.

Die Farbe eines Shelties wird durch die Merkmale Zobel (Z), Tricolour (T) und Schwarz-Weiß (s) bestimmt. Jeder Hund besitzt zwei Farbmerkmale, die sich aus Z, T oder s kombinieren. Diese Merkmale sind entweder in reinerbiger oder in mischerbiger Form vorhanden.

  • Reinerbig bedeutet, dass beide Merkmale identisch sind.
  • Mischerbig bedeutet, dass der Hund zwei unterschiedliche Farbmerkmale besitzt. Es ist das dominantere Merkmal von den beiden,  das letztendlich das Aussehen des Hundes bestimmt.

Für die Gesundheit und die Schönheit des Hundes macht es keinen Unterschied, ob er rein- oder mischerbig ist, dies hat einzig und allein Auswirkungen auf die Farbschläge der Nachkommen.

Das Merkmal Zobel (Z) ist dominant. Tricolour (T) und Schwarz-Weiß (s) hingegen sind rezzessive Merkmale. Schwarz-Weiß ist rezessiv zu Tricolour. (Rezessive Merkmale zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur in reinerbiger Form sichtbar werden.

Unabhängig von den Farbmerkmalen gibt es noch einen Merle-Faktor (m), der einen gesonderten Rang einnimmt. Genetisch sind Blue-Merles und Bi-Blues nichts anderes als Tricolours, die den Merle-Faktor tragen. Sie sind also rein genetisch nicht von einem Tricolour oder einem Schwarz-weißen Sheltie zu unterscheiden.